Ein Pflichtteilsergänzungsanspruch steht den Pflichtteilsberechtigten zu, deren Pflichtteil durch lebzeitige Schenkungen des Erblassers an Dritte verringert wurde.
Damit kann er vom Erben das verlangen, was er zusätzlich erhalten hätte, wenn sich die Schenkungen noch immer im Nachlass befänden.
Berücksichtigt werden die Zuwendungen in den letzten zehn Jahren.
Für Schenkungen an Ehegatten gilt diese zeitliche Beschränkung nicht.
Für den Wert, mit dem die Zuwendungen berücksichtigt werden, gelten unterschiedliche Regelungen. Bei Erbfällen vor dem 1. Januar 2010 wird sie Zuwendung mit dem vollen Wert berücksichtigt. In den Erbfällen danach wird die Schenkung innerhalb des ersten Jahres vor dem Erbfall in vollem Umfang, innerhalb jedes weiteren Jahres vor dem Erbfall um jeweils ein Zehntel weniger berücksichtigt.